Fabians Jazz Syncopators

Das Orchester von Siegfried Fabian war in den zwanziger Jahren

ein vielbeschäftigtes Ensemble. In der Zeit von 1929 bis 1931 soll

der später sehr bekannte Trompeter Hans Berry Mitglied dieser

Band gewesen sein. Die Fabians Jazz Syncopators haben nach

einer Werbekarte  sogar Plattenaufnahmen gemacht.  Nach 1929

wurde der unten abgebildeten Anzeige zu folge die Leitung der Kapelle

aufgeteilt. Der Saxophonist Adam (Vorname leider nicht bekannt) trat

ein und die Kapelle firmierte fortan als Kapelle Adam - Fabian.

Die weiter unten -- im April 1927 -- erschienene Besprechung der Kapelle

gibt einen guten Eindruck über die Spielweise des Orchesters.

Halle a. d. Saale. Im Wintergarten spielt ein Ensemble wie es in diesen Räumen kaum jemals zu Gaste war. Fabians Jazz-Syncopators kommen von Oberhof. Sie spielen in Quartettbesetzung.Eine ganz ausgezeichnete Jazzkapelle, die mit erlesenem Programm außerordentlich dezent und vornehm musiziert, ein Ensemble, das selten gut eingespielt ist, eine intime Jazzmusik von hoher Vollkommenheit, die auch den größten Jazzgegner bekehren würde. J. Rachmillwitsch ist als Geiger ein feiner Techniker mit einer famosen modulationsfähigen und tragfähigen Tonbildung. Ausdruck und Dynamik sind für einen Kaffeehausgeiger vorbildlich. Sein Solospiel ist fein gebildet. Er ist der rhythmische Führer des Ensembles. Ihm gleichwertig ist der Saxophonist Franz Levy. Er bildet einen wunderschönen Ton, weich, edel und rein. Seine Technik ist durchaus als vollkommen zu bezeichnen. Zugleich ist er ein geschmackvoller Harmonist, der das Harmonium wirklich wirkungsvoll spielen kann und auch alle Klangfarbennuancen dieses Instrumentes zur Geltung zu bringen versteht. Der Pianist Rudi Pernet ist ein glänzender Ensemblespieler, der nie aufdringlich wird. Er verfügt über eine ausgereifte Jazztechnik, vollgriffig und impovisierend. Bei allen dynamischen Feinheiten (er behandelt sein Instrument nie hart) ist er doch ein exakter Rhythmiker. Der Schlagzeuger S. Fabian spielt mit seiner Instrumentensammlung geschmackvoll und dezent und gibt dem Ganzen feine klangliche Reize.     Aus “Der Artist Nr. 2157 vom 22.April 1927 Seite 10 bis 11

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